Das Ruder herumreißen – von exzellenten Führungskräften und inspirierten Teams

Eine Gruppe von Menschen auf ein Ziel einzuschwören und zu großen Leistungen zu führen, ist nicht einfach. Vor allem wenn sich die Mitarbeiter zunehmend nur noch virtuell begegnen. Sie haben es als Leader mit spezifischen Einzelleistungen, mit Egos aus verschiedenen Kulturen und Religionen, mit unterschiedlichen Geschlechtern und Altersgruppen zu tun.

Wie gelingt es da, andere nicht nur zu Höchstleistung zu motivieren, sondern sie dazu auch zu inspirieren? Ihnen also einen Rahmen zu geben, in dem sie sich entfalten können, weil sie durch Ihre Persönlichkeit und Ausstrahlung, durch Ihre Vision, vielleicht auch durch Ihr Vertrauen den Schlüssel zu ihrer eigenen innersten Triebfeder gefunden haben.

Wenn Ihnen das gelingt, dann reißen Sie das Ruder herum, treiben Innovationen voran oder führen das Unternehmen durch die rauen, schon längst fälligen Veränderungen.

Inspirieren oder das Herz erreichen

Steve Jobs beherrschte die Herausforderung, Menschen auf dem Weg zu seiner Vision mitzunehmen, meisterschaftlich, auch wenn er im sozialen Umgang umstritten war. Als außergewöhnlich kraftvoller Leader verstand er es, Menschen zu inispirieren und so das Quäntchen mehr an Einsatz zu gewinnen, selbst wenn der Weg noch nicht klar vorgezeichnet war. Er hat nicht nur ihren Verstand, sondern auch ihr Herz erreicht.

Ein Leader kann Schwächen haben

Die US-amerikanischen Leadershipforscher Jack Zenger und Joseph Folkman haben 16 Kompetenzen identifiziert, die herausragende Chefs auszeichnen. Diese ordnen die beiden Forscher fünf Bereichen zu: Ergebnisorientierung, Veränderungen vorantreiben, Charakter beweisen, individuelle Fähigkeiten, interpersonelle Fähigkeiten. Wir sehen am Beispiel von Steve Jobs, dass nicht alle Bereiche gleichermaßen „bedient“ werden müssen, um an der Unternehmensspitze herausragende Arbeit zu leisten. Ein Leader kann Schwächen haben, wenn er nachgewiesener Maßen über absolute Stärken in zwei oder drei Kompetenzbereichen verfügt.

Die wichtigste Leadershipkompetenz: Zu Höchstleistungen inspirieren

Die interpersonelle Kompetenz, zu Höchstleistungen zu inspirieren und zu motivieren steht an vorderster Stelle innerhalb des Kanons von Zenger und Folkman. Es ist eine Bringschuld des Leaders!

Sie fühlen sich dazu nicht gewappnet und „gerüstet“? Bestücken Sie Ihre persönliche Toolbox! Nach Zenger und Folkman hat jede Schlüsselkompetenz Begleitkompetenzen, die Sie bewusst und zielgerichtet entwickeln können. Wie in der Vorbereitung auf eine große sportliche Herausforderung. Auch beim Besteigen des Mount Everest brauchen Sie Vorbereitung und Training, denn kein Bergsteiger würde den Mount Everest ohne erklimmen können. Errichten Sie Ihre persönlichen Basislager und erweitern Sie nach und nach Ihre Kompetenzen.

Vielleicht möchten Sie nicht der große Inspirator werden, der Steve Jobs einmal war. Aber Sie können sich auf Ihren individuellen Weg machen. Es ist Ihre Entscheidung für mehr Erfolg an der Führungsspitze!

Aus meiner Erfahrung in eigenen Führungsrollen und in der Arbeit mit meinen Senior Klienten mehrere Erkenntnisse:

  1. Zuhören und beobachten, ohne ad hoc zu werten: Sie wollen verstehen, was die Menschen um Sie herum umtreibt, denn Sie nehmen sie mit ihren Erfahrungen, Freuden und Ängsten ernst. Schließlich wird Verhalten durch Emotionen bestimmt.
  2. Sich der eigenen Emotionen und Impulse bewusst sein, denn sie übertragen sich auf Ihr Umfeld: Die Menschen um Sie herum orientieren sich an Ihnen, und Sie wollen sie schließlich für Ihre Idee gewinnen und begeistern.
  3. Akzeptanz der eigenen Vorbildrolle in jedem Aspekt und zu jedem Zeitpunkt: Sie wollen einen Werterahmen vorgeben, der zugleich Leitplanke ist und die Richtung weist.
  4. Voranschreiten und handeln: Sie ergreifen die Initiative, nehmen andere mit und gestalten aktiv und mutig die Zukunft.