Die Champions League der Bewerbungen

Carmen Abraham erläutert, warum Initiativbewerbungen die Königsdisziplin sind und es Mut braucht, diese erfolgreich in Angriff zu nehmen

Menschen, die eine berufliche Veränderung bzw. einen neuen Arbeitgeber suchen, kommen oftmals zum Sparring zu Carmen Abraham. „Die einen erwarten Unterstützung, weil ihre Karriere plötzlich einen externen Knick erlitten hat. Zum Beispiel einen toxischen Chef. Sie sind vielleicht schon auf Jobsuche, stecken möglicherweise auch in einer Sackgasse oder fühlen sich einfach unsicher, sich selbst zu vermarkten“, ergänzt die Sparringspartnerin.

 

Andere Menschen wiederrum seien unzufrieden, da sie vor einer internen Weggabelung in ihrer Karriere stehen und Impulse für persönliches Wachstum suchen. Diese seien sich ebenfalls sicher, dass sie bei ihrem aktuellen Arbeitgeber keine Entwicklungsmöglichkeiten haben. In beiden Fällen sei es das Tun, das den Erfolg bringt, wie Carmen Abraham betont: „Es heißt ‚Gas geben‘ und tatkräftig handeln.“

 

In diesem Zusammenhang stelle sich die Frage, ob die ziellose Ansprache von Headhuntern oder das Screenen einschlägiger Jobportale sinnvoll ist. „Beide Aktivitäten, der Weg über Intermediäre oder über den offenen Stellenmarkt, sind passive Aktivitäten. Ich empfehle, den aktiven Weg zu gehen“, rät Carmen Abraham. Jetzt gelte es den Mut zu fassen, initiativ den Mark der „verborgenen“ Positionen anzugehen. „Kommt es im Sparring zur Analyse, ob genau diese Tatkraft für Initiativbewerbungen angebracht ist, sind mir empörte oder ungläubige Blicke sicher“, gibt Carmen Abraham Einblick und erzählt weiter, dass sie mit Aussagen wie: „Das kann ich doch in meiner Position nicht machen!“, „Die Blöße kann ich mir nicht geben!“ oder „Die Mühe lohnt nicht. Alle Positionen werden ausgeschrieben oder von Headhuntern besetzt.“ konfrontiert wird. In diesen Einschränkungen zu denken, helfe allerdings niemandem. Wer eine berufliche Veränderung anstrebt, brauche Mut, um aus der Komfortzone zu treten. 

Eine Initiativbewerbung sei aber in keinem Fall ein unstrukturierter und zufälliger Versand des Lebenslaufs, sondern das Gegenteil, wie Carmen Abraham herausstellt: „Sie arbeiten damit in der Königsdisziplin, in der nichts ohne strategische Vorbereitung und taktischen Plan getan wird. In der Sie sich einen unvoreingenommenen Blick auf Chancen und Machbarkeiten zu eigen machen sollten.“

In ihrem Blogbeitrag zu diesem Thema zählt Carmen Abraham vier Schritte auf, die eine Initiativbewerbung zum Erfolg machen. „Diese fordern zwar einen hohen Einsatz, Geduld und ein gutes Quäntchen Frustrationsvermögen. Doch erst vor ein paar Wochen habe ich wieder erlebt, dass sich diese Schritte auszahlen und am Ende sogar die Wahlmöglichkeit zwischen mehreren Positionen bestehen kann“, ermutigt Carmen Abraham abschließend.