Führungsherausforderungen post Homeoffice – eine Frage der Persönlichkeit

Bei der Suche nach „Führung im Homeoffice“ spuckt die Suchmaschine derzeit ca. 2.340.000 Ergebnisse aus. Die Überlegungen dazu sind für viele bereits ein alter Schuh, der nach so vielen Wochen und Monaten einfach ausgetreten ist und nicht mehr passen will. Anstatt uns weiter „Blasen zu laufen“ soll der Blick doch endlich nach vorne gerichtet sein, in eine Zeit, in der wir alle geimpft und wieder „frei“ sind. Und genau deshalb bleibe ich bei diesem Thema am Ball. Und als Führungskraft sollten auch Sie dies tun, denn die Führungsherausforderungen post Homeoffice bleiben.

Über Führungsherausforderungen zu reden und die Krise operativ zu bewältigen ist eines, doch sich nachhaltig auf Neues einzulassen, selbst zu lernen und neue Methoden zu integrieren steht auf einem anderen Blatt.

Ich gehe noch weiter. Die Führungsherausforderungen werden voraussichtlich noch größer. Gerade dort, wo geglaubt wird, es geht back to normal. Was denken Sie: „Wie wollen Sie nach einem regelrechten Autonomieschub künftig mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ihren Teams oder Ihrem Bereich umgehen?“

Ich möchte an dieser Stelle an eine kleine Umfrage erinnern, die ich im vergangenen Herbst unter meinen LinkedIn-Kontakten gemacht habe und daraus zitieren, da die Schlussfolgerungen zu Führungsherausforderungen nicht an Aktualität eingebüßt haben. Am Ende ist es immer eine Frage der Führungspersönlichkeit und ihrer Offenheit für Reflektion und einen Veränderungswillen.

Führungsherausforderungen im Homeoffice bleiben

Eine der damals meistkommentierten Fragen war: „Homeoffice ja oder nein.“ Die Meinungen gingen sehr weit auseinander. Während besonders konservativ geführte Unternehmen das Homeoffice als große Herausforderung sahen, hatten andere Unternehmen das System des remoten Arbeitens schon länger verankert.

Ein regionioaler Verkaufsleiter, der nicht wie gewohnt an seinen Unternehmensstandort reisen konnte, sagte zum Beispiel: „Es hat trotzdem alles funktioniert. Nicht perfekt, aber (es war) der Startschuss zum Arbeiten an dezentralen Orten.“ Über die vergangenen Monate waren alle gefordert, ihre Komfortzone zu verlassen, umzudenken, Änderungen vorzunehmen und trotzdem Geschäft zu machen. Eine Aussage hierzu war beispielsweise: „Das zeigt mal wieder, wie viel Potenzial in den Unternehmen schlummert, wenn man quasi dazu gezwungen wird, die Arbeit anders zu organisieren.“

Die Führungsherausforderungen, die mit der Arbeit von zuhause aus vermehrt entstanden sind, werden Führungskräfte auch künftig noch weiter fordern. Hierzu zählen unter anderem:

Führungsherausforderung: Spaltungen

Die Spaltung, die zwischen den Mitarbeitenden entsteht, die im Homeoffice arbeiten und denjenigen, die es aufgrund ihrer Arbeitsstruktur nicht können, bleibt bestehen. Die Führung ist hier besonders gefordert, die Einheit im Team zu stärken.

Führungsherausforderung: Identifikation

Bei einigen Mitarbeitern, die schon sehr lange im Homeoffice arbeiten, droht der Bezug zum Unternehmen verloren zu gehen.

Führungsherausforderung: Fokus

Gerade agile Teams müssen effizient und schnell zusammen arbeiten und dazu braucht es persönlichen Austausch und Achtsamkeit. Top Niveau wird nur erreicht durch Fokussierung. Doch je nach familiärer und häuslicher Situation kommt es leicht zu einer Vermischung von Prioritäten.

Führungsherausforderung: Intuition

Führungskräfte brauchen gute Kommunikationswege und einen sehr guten Zugang zu ihrer Intuition, wenn sie ihr Team nicht oder nur online sehen, um weiter mit der eigenen Persönlichkeit zu wirken.

Führung unterliegt dem Wandel

„Weg vom Top Down-Management hin zu maximaler Transparenz und starken Fokus auf Kommunikation. Und es entscheidet nicht (immer) der Chef, sondern derjenige, der in einer immer komplexeren Umgebung die besten Antworten hat.“

Das sagte in meiner damaligen Umfrage jemand, der aus dem Homeoffice in eine sehr seniore Konzernrolle mit hohen Erwartungen an einen Umbau gewechselt ist. „Eine Führung nach dem Command and Control Prinzip hat ausgedient, auch wenn es immer noch Kollegen gibt, die nicht anders können.“

Führungsherausforderung: Ego-Anspruch

Für die Auswahl von Führungskräften und Top-Entscheidern bedeutet dies, Persönlichkeiten mit weniger Ego-Anspruch, aber hohem Leadership- und Werteanspruch zu bevorzugen. Es geht nicht um Laissez-faire. Es geht um Klarheit, Begeisterungs- und Adaptionsfähigkeit für ein gemeinsames Ziel und Sinnvermittlung.

Führungsherausforderung: Kontrollverlust

Am Ende steht immer die Unternehmensleistung. Die größte Herausforderung ist das Thema Vertrauen in das Engagement und die Kompetenz der Mitarbeiter. Auch das wurde angesprochen: In Deutschland sei der Wunsch nach Kontrolle sehr hoch. Vieles sei Angst basiert.

Das vergangene Jahr hat uns gelehrt, dass Systeme und Denkweisen, die damals noch funktionierten, heute längst ausgedient haben. Die Führungsherausforderungen der kommenden Zeit liegen darin, den Wandel in der Arbeitswelt nachhaltig zu integrieren, die „zwangsweise“ gelernten Tools weiterhin einzusetzen und zu professionalisieren und vor allem in dieser Transformation die persönliche Entwicklung als Leader im Blick zu haben und daran zu arbeiten. Flexibilität und virtuelle Führung bleiben, der Anspruch an kollaboratives Arbeiten in einer Vielzahl von Settings bleibt, der Anspruch an transparente Prozesse und realistische Aussagen bleibt, virtuelle Kommunikation als Zweibahnstraße bleibt, der Wunsch nach Inspiration bleibt. Und das mit Selbstverständlichkeit und Anspruch. Zu diesen Themen erfahren Sie in meinen kommenden Blogs mehr.

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