Wenn Executives dem Mikromanagement verfallen
... dann ist es an der Zeit, Vertrauen aufzubauen, Aufgaben loszulassen und selbstbewusst zu führen, weiß Carmen Abraham
Ich kann einfach nicht anders – es steht zu viel auf dem Spiel. „Für mich ist hier der Fall ganz klar: Wenn Executives nicht loslassen können, dem Mikromanagement verfallen und sich nicht anders zu helfen wissen, haben sie Angst vor Kontrollverlust und Fehlern“, schildert Carmen Abraham ihre Erfahrungen. Sie bringt Leistungsträger und Top Führungspersönlichkeiten zurück in ihre Klarheit, Wirksamkeit und Stärke – auch bei Mikromanagement.
Warum verfallen so viele dem Mikromanagement? Abraham zufolge fürchten Mikromanager Machtverlust und Reputationsschaden. Sie haben einen hohen Anspruch an Perfektion, fokussieren mit einem Tunnelblick nur ihre eigene Lösung, vertrauen nicht und halten sich für unersetzbar. „Das birgt große Gefahren: Prozesse werden verlangsamt oder gar gestoppt, Eigenverantwortlichkeit verabschiedet sich, es gibt keinen Platz für neue Ideen und an Weiterbildung und Flexibilität ist nicht mehr zu denken“, führt Abraham aus. Am Ende münde das in vermehrten Fehlern, Frust und Kündigungen.
Als Sparringspartnerin und Ratgeberin setzt Carmen Abraham jetzt gezielt an und spricht Klartext: „In einem zukunftsorientierten, agilen Umfeld verhindert Mikromanagement erfolgreiche Führung.“ Deswegen brauchen Executives Vertrauen – in die Menschen, den Prozess und die persönliche Kraft, damit Freiräume für ergebnisorientierte Prozesse geschaffen werden. „So kann sich ein Top Manager weiterentwickeln und mit Unsicherheit und Fehlern souverän und effektiv umgehen“, ergänzt sie.
Wer jetzt auf eine Anleitung gehofft hat, wird nicht enttäuscht. Selbstbewusstes Führen beginne bei dem Menschen selbst. Mithilfe einer Mindmap kann der Executive sich seiner Rolle und seinen Aufgaben bewusst werden. Anschließend gilt es festzuhalten, wie viel Zeit prozentual für welche Aufgaben verwendet wird, wie viel für das Tagesgeschäft und wie viel für strategische Aufgaben. „Zudem sollte noch analysiert werden, welche Erwartungshaltung der Mensch an sich selbst hat und für welche Aufgaben er tatsächlich bezahlt wird. Für das nächste Quartal kann er sich dann vornehmen, drei Aufgaben loszulassen und an Mitarbeiter zu übergeben, denen er vertraut“, sagt Abraham abschließend.